Hohe Energiepreise
Richtig und sparsam einheizen
Gas- und Ölpreise steigen immer weiter. Schon haben Versorger weitere Preiserhöhungen angekündigt. Der Winter 2005 droht einer der teuersten der Nachkriegsgeschichte zu werden. Familien müssen bis zu 500 Euro mehr als im Vorjahr für Heiz- und Stromkosten zahlen. Da hilft nur eins: Energie sparen. STIFTUNG WARENTEST online sagt, wie Sie höhere Energiepreise zumindest teilweise ausgleichen.
Regelmäßig heizen
Mit sinkenden Außentemperaturen beginnt in vielen Haushalten wieder die Heizperiode. Bei ungemütlichem Herbstwetter und an kalten Wintertagen pfeifen viele aufs Energie sparen und drehen die Thermostate hoch. Wenns zu Hause gemütlich sein soll, dann muss es warm sein. Kann es ja auch - sparsam heizen bedeutet nicht gleichzeitig frieren. Bei massiven Häusern mit Ziegelmauerwerk ist vor allem gleichmäßiges Heizen wichtig. Wer hier nur unregelmäßig heizt und die Räume zwischendurch immer wieder auskühlen lässt, braucht hinterher viel mehr Energie, um wieder auf angenehme Grade zu kommen.
Tipp: Lassen Sie daher die Heizung auf reduzierter Stufe durchlaufen, auch wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind. Das abgekühlte Mauerwerk nimmt sonst beim Aufheizen viel Wärme auf. Außerdem kondensiert Luft an kalten Wänden - ein idealer Ort für Schimmelkulturen. Anders sieht es bei energiesparenden Bauten mit Holzständerbauweise aus. Deren Wände speichern kaum oder gar keine Wärme. Diese Räume lassen sich sehr rasch wieder aufheizen. Durchheizen ist hier nicht notwendig.
Angemessene Temperatur
Zu hohe Temperaturen sind allerdings auch nicht gut. Grundsätzlich gilt: Jedes Grad mehr oder weniger bedeutet bis zu sechs Prozent höhere oder niedrigere Heizkosten. Die Raumtemperatur in Wohn- und Esszimmern sollte im Durchschnitt 20 Grad betragen. Das entspricht der Stufe drei auf dem Thermostatventil. In Kinderzimmern und Bädern sind 22 bis 23 Grad durchaus üblich. Auf diese Temperaturen muss niemand verzichten, der Energie an anderen Stellen im Haus spart: In Schlafzimmern sind 16 Grad für gesunden Schlaf angemessen. In Kellerräumen reichen hingegen schon sechs Grad aus, um Frostschäden zu vermeiden.
Tipp: In Räumen, die Sie nicht beheizen, sondern nur vor Frostschäden bewahren wollen, reicht es aus, wenn Sie das Thermostat auf Null oder auf das Frostsymbol stellen.
Optimale Energieausnutzung
Wer in der Wohnung oder im Haus eine eigenständige Heizanlage älteren Modells hat, sollte über einen Austausch nachdenken. Moderne Heizkessel sparen gegenüber alten Geräten viel Energie. Besonders empfehlenswert sind Brennwertkessel. Sie nutzen die Restwärme aus dem Abgas für die Raumheizung. Dadurch holen sie noch mehr aus dem Brennstoff heraus. Somit sinkt der Brennstoffverbrauch um 20 bis 30 Prozent gegenüber einer 25-jährigen Altanlage mit konstanter Kesseltemperatur. Voraussetzung: Heizung und Schornstein passen dazu. Der Schornstein muss mit Rohren aus Kunststoff, Keramik oder Glas ausgestattet sein, damit das Kondenswasser abfließen kann.
Tipp: Wenn Sie jetzt einen energiesparenden Heizkessel einbauen wollen, informieren Sie sich zuvor bei STIFTUNG WARENTEST. Sehr gute Ölheizkessel mit Brennwertnutzung gibt es ab 4 760 Euro (test 07/2004) und entsprechende Gasheizkessel ab 5 380 Euro (test 11/2000). Gute Gas-Heizkessel mit Speicher kosten ab 3 770 Euro (test 08/2003).
Ökologisch wertvoll
Eine vom Öl- und Gaspreis unabhängige Alternative bieten Holzpellets. Das sind kleine, zylinderförmige Holzstücke, die aus Sägespänen und Holzresten gepresst werden. Das Plus dieser Heiztechnik: Der Brennstoff wächst immer wieder nach. Beim Verbrennen setzen Holzpellets nur so viel Kohlenstoffdioxid frei, wie der Baum während seiner Lebzeit gebunden hat. Entsprechende Kessel sind zwar vergleichsweise teuer - gute gibt es ab 10 995 Euro (test 08/2005). Dafür kosten Holzpellets je nach Abnahmemenge zwischen 30 und 40 Prozent weniger als Heizöl und ihr Preis ist bisher relativ stabil geblieben.
Tipp: Staatliche Zuschüsse, Förderprogramme und zinsgünstige Kredite unterstützen den Kauf von ökologischen Heizungsanlagen. So gleichen Sie den hohen Anschaffungspreis teilweise wieder aus.
Richtige Wärmedämmung
Die beste Heizung nutzt allerdings wenig, wenn viel Wärme durch undichte Fenster, Türen und Dächer entweicht. Mit der richtigen Wärmedämmung sparen Sie dagegen in einem Einfamilienhaus im Laufe von zehn Jahren mehrere Tausend Euro Heizkosten. Vor allem die Dachdämmung ist eine Investition, die kurzfristig zu realisieren ist und sich meist schon in der ersten Heizperiode auszahlt (test 10/2005). Geschickte Heimwerker können diese Arbeit meist selbst erledigen. In Häusern mit großer Glasfront geht auch viel Energie durch die Fenster verloren. Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung und gedämmtem Rahmen sparen dagegen viel Energie.
Tipp: Wenn Ihre Fenster nach Süden zeigen, gewinnen sie mit Wärmeschutzverglasung sogar mehr Energie durch die Sonneneinstrahlung als sie an die Umwelt abgeben.
Frische Luft
Zu guter Letzt: Auch richtig lüften will gelernt sein. Bei angekippten Fenstern tauscht sich die Luft zwar allmählich aus. Doch gleichzeitig entweicht auch Wärme - Energie geht verloren. Besser sind Stoßlüftungen: Mehrmals am Tag Fenster für fünf bis zehn Minuten ganz öffnen und Durchzug machen. Das spart nicht nur Energie, sondern hilft auch gegen Schimmelbildung. Frische Luft bedeutet trockene Luft. Da Wohnräume durch Kochen oder Duschen feucht werden, muss die feuchte Luft raus.
Weitere Tipps
Die Heizkörper müssen die Wärme frei an die Raumluft abgeben können. Entfernen Sie Möbel, Vorhänge und schwere Gardinen vor den Heizkörpern und über den Ventilen.
Erwärmt sich immer nur ein Teil des Heizkörpers oder gluckert es hörbar in den Heizrohren, sollten Sie die Heizanlage entlüften. Luft in der Anlage verhindert energiesparendes Heizen.
Kontrollieren Sie alte Thermostatventile: Lassen sie sich nur schwer drehen oder bleiben die Heizkörper immer gleich warm, sollten Sie die Ventile gegen neue, besser regelnde austauschen.
Wenn Sie Rollläden und Vorhänge über Nacht schließen, geht weniger Wärme über die Fensterflächen verloren. An Rollladenkästen lohnt sich eine zusätzliche Wärmedämmung. (Quelle: Stiftung Warentest)
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Heizung
Regelmäßig heizen
Mit sinkenden Außentemperaturen beginnt in vielen Haushalten wieder die Heizperiode. Bei ungemütlichem Herbstwetter und an kalten Wintertagen pfeifen viele aufs Energie sparen und drehen die Thermostate hoch. Wenns zu Hause gemütlich sein soll, dann muss es warm sein. Kann es ja auch - sparsam heizen bedeutet nicht gleichzeitig frieren. Bei massiven Häusern mit Ziegelmauerwerk ist vor allem gleichmäßiges Heizen wichtig. Wer hier nur unregelmäßig heizt und die Räume zwischendurch immer wieder auskühlen lässt, braucht hinterher viel mehr Energie, um wieder auf angenehme Grade zu kommen.
Tipp: Lassen Sie daher die Heizung auf reduzierter Stufe durchlaufen, auch wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind. Das abgekühlte Mauerwerk nimmt sonst beim Aufheizen viel Wärme auf. Außerdem kondensiert Luft an kalten Wänden - ein idealer Ort für Schimmelkulturen. Anders sieht es bei energiesparenden Bauten mit Holzständerbauweise aus. Deren Wände speichern kaum oder gar keine Wärme. Diese Räume lassen sich sehr rasch wieder aufheizen. Durchheizen ist hier nicht notwendig.
Angemessene Temperatur
Zu hohe Temperaturen sind allerdings auch nicht gut. Grundsätzlich gilt: Jedes Grad mehr oder weniger bedeutet bis zu sechs Prozent höhere oder niedrigere Heizkosten. Die Raumtemperatur in Wohn- und Esszimmern sollte im Durchschnitt 20 Grad betragen. Das entspricht der Stufe drei auf dem Thermostatventil. In Kinderzimmern und Bädern sind 22 bis 23 Grad durchaus üblich. Auf diese Temperaturen muss niemand verzichten, der Energie an anderen Stellen im Haus spart: In Schlafzimmern sind 16 Grad für gesunden Schlaf angemessen. In Kellerräumen reichen hingegen schon sechs Grad aus, um Frostschäden zu vermeiden.
Tipp: In Räumen, die Sie nicht beheizen, sondern nur vor Frostschäden bewahren wollen, reicht es aus, wenn Sie das Thermostat auf Null oder auf das Frostsymbol stellen.
Optimale Energieausnutzung
Wer in der Wohnung oder im Haus eine eigenständige Heizanlage älteren Modells hat, sollte über einen Austausch nachdenken. Moderne Heizkessel sparen gegenüber alten Geräten viel Energie. Besonders empfehlenswert sind Brennwertkessel. Sie nutzen die Restwärme aus dem Abgas für die Raumheizung. Dadurch holen sie noch mehr aus dem Brennstoff heraus. Somit sinkt der Brennstoffverbrauch um 20 bis 30 Prozent gegenüber einer 25-jährigen Altanlage mit konstanter Kesseltemperatur. Voraussetzung: Heizung und Schornstein passen dazu. Der Schornstein muss mit Rohren aus Kunststoff, Keramik oder Glas ausgestattet sein, damit das Kondenswasser abfließen kann.
Tipp: Wenn Sie jetzt einen energiesparenden Heizkessel einbauen wollen, informieren Sie sich zuvor bei STIFTUNG WARENTEST. Sehr gute Ölheizkessel mit Brennwertnutzung gibt es ab 4 760 Euro (test 07/2004) und entsprechende Gasheizkessel ab 5 380 Euro (test 11/2000). Gute Gas-Heizkessel mit Speicher kosten ab 3 770 Euro (test 08/2003).
Ökologisch wertvoll
Eine vom Öl- und Gaspreis unabhängige Alternative bieten Holzpellets. Das sind kleine, zylinderförmige Holzstücke, die aus Sägespänen und Holzresten gepresst werden. Das Plus dieser Heiztechnik: Der Brennstoff wächst immer wieder nach. Beim Verbrennen setzen Holzpellets nur so viel Kohlenstoffdioxid frei, wie der Baum während seiner Lebzeit gebunden hat. Entsprechende Kessel sind zwar vergleichsweise teuer - gute gibt es ab 10 995 Euro (test 08/2005). Dafür kosten Holzpellets je nach Abnahmemenge zwischen 30 und 40 Prozent weniger als Heizöl und ihr Preis ist bisher relativ stabil geblieben.
Tipp: Staatliche Zuschüsse, Förderprogramme und zinsgünstige Kredite unterstützen den Kauf von ökologischen Heizungsanlagen. So gleichen Sie den hohen Anschaffungspreis teilweise wieder aus.
Richtige Wärmedämmung
Die beste Heizung nutzt allerdings wenig, wenn viel Wärme durch undichte Fenster, Türen und Dächer entweicht. Mit der richtigen Wärmedämmung sparen Sie dagegen in einem Einfamilienhaus im Laufe von zehn Jahren mehrere Tausend Euro Heizkosten. Vor allem die Dachdämmung ist eine Investition, die kurzfristig zu realisieren ist und sich meist schon in der ersten Heizperiode auszahlt (test 10/2005). Geschickte Heimwerker können diese Arbeit meist selbst erledigen. In Häusern mit großer Glasfront geht auch viel Energie durch die Fenster verloren. Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung und gedämmtem Rahmen sparen dagegen viel Energie.
Tipp: Wenn Ihre Fenster nach Süden zeigen, gewinnen sie mit Wärmeschutzverglasung sogar mehr Energie durch die Sonneneinstrahlung als sie an die Umwelt abgeben.
Frische Luft
Zu guter Letzt: Auch richtig lüften will gelernt sein. Bei angekippten Fenstern tauscht sich die Luft zwar allmählich aus. Doch gleichzeitig entweicht auch Wärme - Energie geht verloren. Besser sind Stoßlüftungen: Mehrmals am Tag Fenster für fünf bis zehn Minuten ganz öffnen und Durchzug machen. Das spart nicht nur Energie, sondern hilft auch gegen Schimmelbildung. Frische Luft bedeutet trockene Luft. Da Wohnräume durch Kochen oder Duschen feucht werden, muss die feuchte Luft raus.
Weitere Tipps
Die Heizkörper müssen die Wärme frei an die Raumluft abgeben können. Entfernen Sie Möbel, Vorhänge und schwere Gardinen vor den Heizkörpern und über den Ventilen.
Erwärmt sich immer nur ein Teil des Heizkörpers oder gluckert es hörbar in den Heizrohren, sollten Sie die Heizanlage entlüften. Luft in der Anlage verhindert energiesparendes Heizen.
Kontrollieren Sie alte Thermostatventile: Lassen sie sich nur schwer drehen oder bleiben die Heizkörper immer gleich warm, sollten Sie die Ventile gegen neue, besser regelnde austauschen.
Wenn Sie Rollläden und Vorhänge über Nacht schließen, geht weniger Wärme über die Fensterflächen verloren. An Rollladenkästen lohnt sich eine zusätzliche Wärmedämmung. (Quelle: Stiftung Warentest)
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