Kaum Kühlung, reichlich Lärm
30 Grad im Schatten und schon morgens ist es in den eigenen vier Wänden unerträglich heiß. Hohe Temperaturen machen vor allem älteren oder kranken Menschen schwer zu schaffen. Aber auch gesunde Menschen leiden an heißen Tagen an Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Bei 33 °C sinkt die Leistungsfähigkeit im Schnitt auf 50 Prozent ab. Da käme ein kühlendes Klimagerät gerade recht. Bleibt die Frage: Kühlen Klimageräte auch oder machen sie nur Lärm? STIFTUNG WARENTEST vergleicht sechs Monoblockgeräte und zwei Splitgeräte.
Laues Lüftchen
Enttäuschendes Ergebnis: Einteilige Klimageräte schaffen es im Hochsommer kaum, einen mittelgroßen Raum um fünf bis sechs Grad herunterzukühlen. Besonders in Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung müssen sie schnell passen: Mehr als zwei bis drei Grad Temperaturminderung sind hier nicht drin. Lediglich die Luftfeuchtigkeit senken die so genannten Monoblockgeräte um einige Prozent. Das macht die Hitze zumindest erträglicher. Etwas besser kühlen zweiteilige Anlagen. Bei diesen Splitgeräten hängt der Kompressor an der Außenwand oder steht auf dem Balkon. Doch auch diese Geräte sind zu schwach für merklich kühlere Räume. Pro Quadratmeter Fensterfläche bräuchte ein ordentliches Klimagerät im Hochsommer rund 1 000 Watt. Herkömmliche Klimageräte bringen jedoch nur zwischen 2 400 und 2 900 Watt Kälteleistung. Das reicht gerade für eine Abstellkammer. Von den getesteten Geräten kühlt nur das De Longhi PAC FX 400 eco gut.
Leise ist keins
Statt ordentlich zu kühlen machen viele Klimageräte hauptsächlich Lärm. Mit einem Monoblock im Raum ist Konversation nur schwer möglich. Auch zum Schlafen sind diese Geräte zu laut. In puncto Lautstärke war keines der getesteten Monogeräte besser als befriedigend. Etwas leiser sind zum Teil Splitgeräte - zumindest innerhalb des Raums. Ihr lärmender Kompressor bleibt draußen. In ruhigen Wohngegenden erregt solch ein außenstehender Kompressor allerdings leicht den Ärger der Nachbarn.
Lästige Schläuche
Ein weiteres Problem von Klimageräten sind die Schläuche. Einteiler blasen warme Luft und Feuchtigkeit durch einen rund zehn Zentimeter dicken Schlauch nach draußen. Steckt der Schlauch in einem Fenster- oder Türspalt, strömt ständig neue warme Luft von außen in den Raum. Außerdem entsteht ein Unterdruck, der weitere Warmluft aus umliegenden Räumen ansaugt. Zu allem Überfluss gibt der Schlauch auch noch selber Wärme ab. Zweiteiler dagegen haben einen wesentlich dünneren und gut isolierten Verbindungsschlauch zwischen Innen- und Außengerät. Durch diesen Schlauch läuft nicht nur die elektrische Leitung, sondern auch das Kältemittel zur Abfuhr der Warmluft. Mit rund 5x4 Zentimetern Durchmesser ist der Schlach etwa so dick wie ein Abflussrohr am Handwaschbecken. Optimal ist hier ein Loch durch die Außenwand, jedoch erlaubt dies nicht jeder Vermieter. Alternativen: Eine Sperrholzplatte mit Loch anstelle des Fensters oder den Schlauch durch den Fensterschlitzt womit wieder warme Luft einströmt. Beides sind keine befriedigenden Lösungen.
Billiger Testsieger
Das beste Gerät im Test war erstaunlicherweise auch das preiswerteste: Split 9 000 BTU für 199 Euro. Zumindest das Innengerät ist deutlich leiser als alle anderen Kühlgeräte im Test. Einziger Haken: Für Installation und Inbetriebnahme muss ein Fachmann kommen. Handwerklich Begabte können das Gerät zwar selbst anbauen. Doch vor dem Einschalten muss noch Luft und Feuchtigkeit aus den Leitungen gesaugt werden. Dafür ist Spezialgerät erforderlich. Außerdem drohen Leckagen, bei denen Kältemittel in die Atmosphäre entweicht. Selbst mit zusätzlichen Kosten für fachmännischen Einbau bleibt Split 9 000 BTU trotzdem preiswerter als die meisten anderen Klimageräte. De Longhi PAC FX 400 eco zum Beispiel kostet mit 1 400 Euro gut das Siebenfache, kühlt geringfügig besser als der Billigheimer, ist aber auch lauter. Vorteil des teuren Geräts: Auch Privatleute können es mit seinen Schnellverschlüssen komplett installieren.
Hoher Stromverbrauch
Zu allem Überfluss sind die meisten Klimageräte nicht nur laut und ineffizient, sondern sie verbrauchen auch noch ordentlich viel Strom. Am großzügigsten bedienen sich Polaris 9 000 von Bauhaus (1 340 Watt) und Atlantik HCL-57E von Lidl (1 320 Watt). Im Dauerbetrieb ergibt das gut fünf Euro pro Tag - für nur ein Zimmer. In einem heißen Sommer kommen so schnell größere Summen zusammen. Neben dem reinen Stromverbrauch ist auch das Verhältnis zwischen aufgenommener Leistung und Kälteleistung wichtig. Den besten Wirkungsgrad erbringt De Longhi PACT 100 Öko. Deutlich schlechter schneidet Siemens S 1 RKM 210 09002 ab. Alles in allem vollbringen Klimageräte nur bescheidene Leistungen. Dafür sind die meisten sowohl beim Kauf als auch im Unterhalt unverhältnismäßig teuer und dazu im Betrieb laut. (Quelle: Stiftung Warentest)
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Klima Lüftung
Laues Lüftchen
Enttäuschendes Ergebnis: Einteilige Klimageräte schaffen es im Hochsommer kaum, einen mittelgroßen Raum um fünf bis sechs Grad herunterzukühlen. Besonders in Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung müssen sie schnell passen: Mehr als zwei bis drei Grad Temperaturminderung sind hier nicht drin. Lediglich die Luftfeuchtigkeit senken die so genannten Monoblockgeräte um einige Prozent. Das macht die Hitze zumindest erträglicher. Etwas besser kühlen zweiteilige Anlagen. Bei diesen Splitgeräten hängt der Kompressor an der Außenwand oder steht auf dem Balkon. Doch auch diese Geräte sind zu schwach für merklich kühlere Räume. Pro Quadratmeter Fensterfläche bräuchte ein ordentliches Klimagerät im Hochsommer rund 1 000 Watt. Herkömmliche Klimageräte bringen jedoch nur zwischen 2 400 und 2 900 Watt Kälteleistung. Das reicht gerade für eine Abstellkammer. Von den getesteten Geräten kühlt nur das De Longhi PAC FX 400 eco gut.
Leise ist keins
Statt ordentlich zu kühlen machen viele Klimageräte hauptsächlich Lärm. Mit einem Monoblock im Raum ist Konversation nur schwer möglich. Auch zum Schlafen sind diese Geräte zu laut. In puncto Lautstärke war keines der getesteten Monogeräte besser als befriedigend. Etwas leiser sind zum Teil Splitgeräte - zumindest innerhalb des Raums. Ihr lärmender Kompressor bleibt draußen. In ruhigen Wohngegenden erregt solch ein außenstehender Kompressor allerdings leicht den Ärger der Nachbarn.
Lästige Schläuche
Ein weiteres Problem von Klimageräten sind die Schläuche. Einteiler blasen warme Luft und Feuchtigkeit durch einen rund zehn Zentimeter dicken Schlauch nach draußen. Steckt der Schlauch in einem Fenster- oder Türspalt, strömt ständig neue warme Luft von außen in den Raum. Außerdem entsteht ein Unterdruck, der weitere Warmluft aus umliegenden Räumen ansaugt. Zu allem Überfluss gibt der Schlauch auch noch selber Wärme ab. Zweiteiler dagegen haben einen wesentlich dünneren und gut isolierten Verbindungsschlauch zwischen Innen- und Außengerät. Durch diesen Schlauch läuft nicht nur die elektrische Leitung, sondern auch das Kältemittel zur Abfuhr der Warmluft. Mit rund 5x4 Zentimetern Durchmesser ist der Schlach etwa so dick wie ein Abflussrohr am Handwaschbecken. Optimal ist hier ein Loch durch die Außenwand, jedoch erlaubt dies nicht jeder Vermieter. Alternativen: Eine Sperrholzplatte mit Loch anstelle des Fensters oder den Schlauch durch den Fensterschlitzt womit wieder warme Luft einströmt. Beides sind keine befriedigenden Lösungen.
Billiger Testsieger
Das beste Gerät im Test war erstaunlicherweise auch das preiswerteste: Split 9 000 BTU für 199 Euro. Zumindest das Innengerät ist deutlich leiser als alle anderen Kühlgeräte im Test. Einziger Haken: Für Installation und Inbetriebnahme muss ein Fachmann kommen. Handwerklich Begabte können das Gerät zwar selbst anbauen. Doch vor dem Einschalten muss noch Luft und Feuchtigkeit aus den Leitungen gesaugt werden. Dafür ist Spezialgerät erforderlich. Außerdem drohen Leckagen, bei denen Kältemittel in die Atmosphäre entweicht. Selbst mit zusätzlichen Kosten für fachmännischen Einbau bleibt Split 9 000 BTU trotzdem preiswerter als die meisten anderen Klimageräte. De Longhi PAC FX 400 eco zum Beispiel kostet mit 1 400 Euro gut das Siebenfache, kühlt geringfügig besser als der Billigheimer, ist aber auch lauter. Vorteil des teuren Geräts: Auch Privatleute können es mit seinen Schnellverschlüssen komplett installieren.
Hoher Stromverbrauch
Zu allem Überfluss sind die meisten Klimageräte nicht nur laut und ineffizient, sondern sie verbrauchen auch noch ordentlich viel Strom. Am großzügigsten bedienen sich Polaris 9 000 von Bauhaus (1 340 Watt) und Atlantik HCL-57E von Lidl (1 320 Watt). Im Dauerbetrieb ergibt das gut fünf Euro pro Tag - für nur ein Zimmer. In einem heißen Sommer kommen so schnell größere Summen zusammen. Neben dem reinen Stromverbrauch ist auch das Verhältnis zwischen aufgenommener Leistung und Kälteleistung wichtig. Den besten Wirkungsgrad erbringt De Longhi PACT 100 Öko. Deutlich schlechter schneidet Siemens S 1 RKM 210 09002 ab. Alles in allem vollbringen Klimageräte nur bescheidene Leistungen. Dafür sind die meisten sowohl beim Kauf als auch im Unterhalt unverhältnismäßig teuer und dazu im Betrieb laut. (Quelle: Stiftung Warentest)
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