International: Erstes Solarboot fährt in türkischem Naturschutzgebiet
Jungfernfahrt für das erste Solarboot in Dalyan an der türkischen Mittelmeerküste: Am 30. Juni konnte Bootsbesitzer Özay Akdogan von Kardak Tourism erstmals mit seinem auf Solarantrieb umgerüsteten Ausflugsboot in das Naturidyll des Daylan-Flusses schippern. Beim Umbau des 12 Meter langen und vormals dieselbetriebenen Touristenbootes hat ihm der erfahrene Solarboot-Ingenieur Wolfram Appel geholfen. Beide hoffen auf Nachahmer.
Denn der Tourismus in Dalyan ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. In dem Flussdelta zwischen dem Köycegiz-See und dem Meer können Touristen auf Bootsfahrten lykische Felsgräber und die antike Stadt Kaunos bestaunen oder seltene Vogelarten und Süsswasserschildkröten beobachten.
Weil Touristen das Turtle watching als Attraktion entdeckt haben, fahren immer mehr dieselbetriebene Ausflugsboote über den Fluss derzeit fast 600. Doch sie bedrohen mit ihrem Lärm, ihrem Wellenschlag sowie ihren Abgasen und ihrem Ölverlust die Tier- und Pflanzenwelt in Dalyan - und damit die Lebensgrundlage der Bootsbesitzer und der gesamten Tourismusbranche der Region.
Mit Solarbooten lässt sich diese Problem lösen, haben sich Carsten Pfeiffer, Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell, und der türkische Verein Cagri gedacht. Gemeinsam starteten sie ein Projekt, um die alten Dieselmotore der Ausflugsboote durch Elektroantriebe zu ersetzen. Ein Akkumulator nimmt für sie den von Solarmodulen produzierten Strom auf.
Die hohe Sonneneinstrahlung in Dalyan sorgt für volle Solarspeicher, sodass Tagesfahrten bis zu zehn Stunden bei einer Geschwindigkeit von vier bis fünf Meilen pro Stunde möglich sind. Mit der in der Batterie gespeicherten Energie können die Bootskapitäne sogar noch eine Mondscheinfahrt unternehmen.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt ebenso wie das Unternehmen Conergy AG. Der Landesverband Berlin/Brandenburg der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) leitet das Vorhaben.
Bootsbesitzer Akdogan hat seine Chance erkannt: bei steigenden Ölpreisen rechnet sich der Umbau in wenigen Jahren, zumal er zur Zeit einen wichtigen Marketingvorteil gegenüber seinen Konkurrenten besitzt. In den kommenden Wochen sind noch einige Testfahrten geplant, um das System zu optimieren.
Der Umbau weiterer Ausflugsschiffe sollte nur eine Frage der Zeit sein, denn alle Beteiligten gewinnen: die Bootsbesitzer müssen kein Geld mehr für Dieselöl ausgeben, die Touristen fahren lautlos und können so viel naturnäher Vögel oder Schildkröten beobachten und das Naturschutzgebiet bleibt frei von Öleinträgen, Lärm und Abgasen. (Quelle: DGS)
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Denn der Tourismus in Dalyan ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. In dem Flussdelta zwischen dem Köycegiz-See und dem Meer können Touristen auf Bootsfahrten lykische Felsgräber und die antike Stadt Kaunos bestaunen oder seltene Vogelarten und Süsswasserschildkröten beobachten.
Weil Touristen das Turtle watching als Attraktion entdeckt haben, fahren immer mehr dieselbetriebene Ausflugsboote über den Fluss derzeit fast 600. Doch sie bedrohen mit ihrem Lärm, ihrem Wellenschlag sowie ihren Abgasen und ihrem Ölverlust die Tier- und Pflanzenwelt in Dalyan - und damit die Lebensgrundlage der Bootsbesitzer und der gesamten Tourismusbranche der Region.
Mit Solarbooten lässt sich diese Problem lösen, haben sich Carsten Pfeiffer, Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell, und der türkische Verein Cagri gedacht. Gemeinsam starteten sie ein Projekt, um die alten Dieselmotore der Ausflugsboote durch Elektroantriebe zu ersetzen. Ein Akkumulator nimmt für sie den von Solarmodulen produzierten Strom auf.
Die hohe Sonneneinstrahlung in Dalyan sorgt für volle Solarspeicher, sodass Tagesfahrten bis zu zehn Stunden bei einer Geschwindigkeit von vier bis fünf Meilen pro Stunde möglich sind. Mit der in der Batterie gespeicherten Energie können die Bootskapitäne sogar noch eine Mondscheinfahrt unternehmen.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt ebenso wie das Unternehmen Conergy AG. Der Landesverband Berlin/Brandenburg der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) leitet das Vorhaben.
Bootsbesitzer Akdogan hat seine Chance erkannt: bei steigenden Ölpreisen rechnet sich der Umbau in wenigen Jahren, zumal er zur Zeit einen wichtigen Marketingvorteil gegenüber seinen Konkurrenten besitzt. In den kommenden Wochen sind noch einige Testfahrten geplant, um das System zu optimieren.
Der Umbau weiterer Ausflugsschiffe sollte nur eine Frage der Zeit sein, denn alle Beteiligten gewinnen: die Bootsbesitzer müssen kein Geld mehr für Dieselöl ausgeben, die Touristen fahren lautlos und können so viel naturnäher Vögel oder Schildkröten beobachten und das Naturschutzgebiet bleibt frei von Öleinträgen, Lärm und Abgasen. (Quelle: DGS)
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