Heim(werk)statt

Als Erfinder der weltbekannten Radialarmsäge hat DEWALT in den letzten Jahrzehnten sein Programm an Stationärmaschinen konsequent ausgebaut. Mit gleichermaßen innovativen, leistungsstarken, zuverlässigen wie auch präzisen Maschinen wie z.B. die inzwischen schon legendäre Tisch-, Kapp und Gehrungssäge oder die kompakten Paneelsägen bietet DEWALT heute dem professionellen Anwender eines der vielseitigsten Angebote an Stationärmaschinen. Foto: DeWalt
Werkzeugauswahl für den Hausgebrauch von den LUX-Experten
Übersicht über die wichtigsten Werkzeuge für zu Hause
Traum-Bank
Einspannen mit Niveau
Werkstatt zum Zusammenklappen
Ordnung beim Werkzeug
Laser-Entfernungsmesser für den Heimwerker
Fräsen wie die Profis
Führen mit System
Schränke und Bänke direkt bestellt
Adressen
Wo ich heimwerke, da bin ich zu Hause. Darum gibt es für einen Heimwerker keinen schöneren Raum im Haus als seine Werkstatt. Da gibt es kompromisslos professionelle, sündhaft teure, oder auch minimalistisch einfache Bastelstuben. Heimwerkstätten zeigen etwas von der Persönlichkeit ihres Besitzers. Natürlich gibt es den Zweimal-im-Jahr-Schrauber, der mit seiner Neunzehnneunzig-Bohrmaschine und dem Maulschlüsselsatz mit angeklebter Plastik-Schraubendrehereinheit ein Leben lang in der Besteckschublade aufbewahrt. Aber der gehört nicht zu uns. Ich rede über Menschen wie wir, die ihr Werkzeug und ihre Arbeit lieben.
Es ist selten, dass eine Werkstatt neu eingerichtet werden soll. Meist wächst sie über die Jahre mit. Aber nehmen wir mal an, es käme zu einer Situation, dass wir einen leeren Raum ganz für uns alleine einrichten dürften. Selbstverständlich stellt sich kaum die Frage wo. Denn Wohnzimmer und Küche stehen nicht zur Verfügung. Also bleiben nur Keller, Schuppen oder Garage. (Anmerkung am Rande: Es gibt auch Garagen mit Keller und Carports mit angegliedertem Geräteschuppen!) Wenn die Raumfrage geklärt ist, stellt sich zunächst die Frage, was man denn so vor hat. Das Haupteinsatzgebiet ist höchst unterschiedlich. Ein Holzwurm und ein Blechfetischist unterscheiden sich genauso wie ein elektrisch Orientierter oder ein Stein-und-Mörtel-Mann.

Foto: Lux
An dieser Stelle gestatten Sie mir den Hinweis, dass natürlich auch Frauen daheim werken sogar mit hochgradig steigender Tendenz. Der einfacheren Schreibe wegen will ich aber nicht ständig geschlechtsspezifische Variationen in den Text bringen. Schließlich können Frauen und Männer Werkbänke gleichermaßen benutzen. Häufig sogar zusammen. (Siehe auch Wieviel Werkzeug braucht die Frau)

Foto: Holzkraft
Bleiben wir bei der Werkbank. Die heißt beim Schreiner Hobelbank und ist komplett aus Holz. So etwas gibt es um die 500 Euro. Allerdings ist es damit nicht getan.

Foto: Holzkraft

Foto: Holzkraft
Bankknecht, Zangenschlüssel, Französische Vorder- und Hinterzange sowie das Rundbankhakenset kosten schnell noch mal 250 Euro extra. Und wenns dann stilecht weitergehen soll, dürfen natürlich Werkzeugschrank, Rollschrank, Werkstückhaltebock und für den mobilen Einsatz die Montage-Werkzeugkiste nicht fehlen. Summa summarum kommen so schnell noch einmal mehr als 1.000 Euro zusammen.
Da passt dann natürlich kein billiges Plastikwerkzeug rein. Es muss zwar nicht gleich das japanische Messerset oder der Mehrlagenhammer mit Ledergriff sein. Aber wer mehr als vier mal im Jahr einen Bilderhaken in die Wand schlägt, sollte schon etwas Wert auf Qualität legen. Die ersten Eindrücke gewinnt man ohne Zweifel in den Katalogen der Hersteller und bei Anbietern im Internet. Da lohnt es sich auch mal bei Ebay reinzuschauen. Hier findet man eine interessante Auswahl hervorragender Geräte und Handwerkzeuge.
Bei vielen Produkten nehme ich oft die billigste, brauchbar erscheinende Qualität. Speziell bei sinnvollen Grundsortimenten lohnt sich das als Basisausstattung (z.B. Doppelmaul-Schlüssel). Was vorzeitig kaputtgeht, wird durch bessere Qualität im Einzelfall ersetzt. Da hat man einfach seine Erfahrung gemacht und weiß, was man wirklich braucht. Wichtiger ist oft das passende Spezialwerkzeug in einfacherer Qualität, als das teuerste Markenprodukt zweckzuentfremden (also lieber noch die PZ1 & PZ2 & PH1 & PH00 als nur den PH0).
Wer sich konservativ einrichtet, sucht sich sicherlich noch seinen Satz Holzschraubendreher. Die haben inzwischen Exotenstatus. Kunststoff ist mittlerweile weiter verbreitet. Und ich liebe die ergonomischen Zweikomponentengriffe, die es auch noch in vielerlei Farbkombinationen gibt. So findet man auch beim Nachbarn sein eigenes Werkzeug schnell wieder. Apropos Holzschraubendreher: Die haben eindeutige Missbrauchsvorteile. Ich nutze häufig die durchgehende Klinge zum rein klopfen oder den Sechskantansatz zum Hebeln mit Maulschlüsseln. Da hat der Holzschraubendreher durchaus Praxisvorteile, da in tiefen Sacklöchern eine Ratsche entweder zu kurz oder mit Steckverlängerung zu dick ist.
Wichtig: Nehmen Sie die Werkzeuge Ihrer Wahl im Baumarkt ruhig mal in die Hand. Vergleichen Sie die Baumarktprodukte auch mal mit denen des guten Fachhandels. Da gibt es erstklassige Qualität häufig zu moderaten Preisen. Spitzenqualität findet man dagegen meist bei ausgewählten Spezial-Versendern.

Foto: Heuer
Auch wer eine Hobelbank und keine Metall-/Holzwerkbank besitzt, braucht einen Schraubstock. Erfahrene Heimwerker wissen, dass man ohne so ein echtes Qualitätswerkzeug, ganz aus Stahl geschmiedet und garantiert unzerbrechlich, keine Arbeit vernünftig zu Ende bringen kann. Ob das Ablängen einer Gardinenstange, das Einschlagen einer Patenthülse oder das Herausnudeln einer eingerosteten Schraube ohne das Präzisions-Spannsystem geht nichts. Darum sollte man hier ruhig zwischen hundert und zweihundert Euro anlegen. Dann gibt es auch schon einen Parallel-Schraubstock mit auswechselbaren Backen. Noch einmal 170 Euro kostet ein automatisches Höhenverstellgerät. Anmerkung am Rande: Für nur 70 Euro gibt es einen drehbaren Schraubstock mit Schraubbefestigung mit drei drehbaren Achsen und einem Kugelgelenk für bequemes Arbeiten. Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Schraubstock auch als Amboss benutzen können! Denn oft genug muss man Dinge mit genügend Dampf fest einschlagen!

Foto: Holzkraft
Eine weitere wichtige Komponente in jeder Heimwerkstatt ist selbstverständlich der Werkzeugschrank. Ideal ist eine platzsparende, übersichtliche Aufbewahrung von Werkzeugen. Da der zur Verfügung stehende Raum in den seltendsten Fällen üppig bemessen ist, sollten die Schränke kompakt sein. Dennoch ist meist ein enormer Staubedarf vorhanden. Beides muss bei der Wahl bedacht werden. Wichtig ist auch die Stabilität. Sowohl Korpus als auch Türen, Böden, Schubladen und Werkzeughalterungen sind ständig hohen Belastungen ausgesetzt. Schließlich sollte der Werkzeugschrank abschließbar sein. Damit die lieben Kleinen sich nicht versehentlich Messer und Bohrer ausleihen.

Foto: Holzkraft
Ein Muss für jeden Heimwerker ist schließlich die Montagekiste der Werkzeugschrank für unterwegs. Wobei unterwegs nicht unbedingt außer Haus sein muss. Schließlich ist es des Heimwerkers Pflicht, auch zum Aufhängen der Bilder im Schlafzimmer einiges mitzunehmen. Die ideale Werkzeug-Montagekiste ist auch als Werkzeugschrank verwendbar. Sie ist so konzipiert, dass eine platzsparende, übersichtliche Werkzeugaufbewahrung möglich ist. Natürlich hat sie Transportrollen und ausziehbare Griffe. Sie ist robust und handlich, hat herausnehmbare Schubkästen und ist bei Fremdeinsätzen abschließbar.
Nicht vergessen sollte man den Gesundheitsschutz. Daran denkt der Hobby-Heimwerker meistens zuletzt. Ich habe viele von ihnen kennen gelernt, die Holz, Kunststoff oder Metall ohne Schutzmaßnahmen verarbeiten. Alle Schleifstäube sind eine Belastung für die Lunge. Hier sind Absaugung und Mundschutz notwendig. Auch die Schutzbrille sollte in einer guten Werkstatt nicht fehlen. Bei Verarbeitung von Zwei-Komponenten-Klebstoffen ist jeglicher Hautkontakt unbedingt zu vermeiden. Hier sollten OP-Handschuhe aus der Apotheke bereit liegen. Arbeiten mit Säuren werden grundsätzlich nur im Freien durchgeführt.
Besondere Gefährdungspotenziale gehen von allen schnell drehenden Maschinen aus. Insbesondere von Kreissäge, Doppelschleifer mit Polierscheiben, dem Bandschleifer, Bohrmaschine usw. Besonders gefährlich wird es dann, wenn sich die geschliffenen Messerklingen beim Polieren verselbständigen und durch die Luft fliegen. Handschuhe, Schutzbrille und festes Schuhwerk sind hier Pflichtausstattung.
Fassen wir zusammen: Eine gute Heimwerkstatt braucht als Basis eine Hobelbank, einen Schraubstock, einen Werkzeugschrank, eine Montagekiste und eine gute Schutzausrüstung. Alles andere ergibt sich im Laufe der Arbeiten. Einige Vorschläge haben wir Ihnen im Folgenden zusammengetragen.
Manfred Eckermeier