Grüne Energie: direkt vom Feld ins Erdgasnetz
In Pliening im Münchner Osten (Landkreis Ebersberg) entsteht derzeit Deutschlands erste Biogasanlage, bei der Biogas direkt in das Erdgasnetz eingespeist wird. Biomethan ist ein zu Erdgasqualität aufgearbeitetes Biogas, welches aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wurde. Bisher kam Biogas meist nur als lokaler Energieträger zur Produktion von Strom zum Einsatz. Die gleichzeitig entstehende Wärme kann häufig nicht ganzjährig genutzt werden. Jetzt steht die ganzjährige Nutzung von Strom und Wärme im Vordergrund.
Das Biomethan steht - im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie - als so genannte stapelbare Energie kontinuierlich und über weite Entfernungen über die bestehenden Erdgasnetze zur Verfügung. Die Anlage in Pliening setzt somit neue Maßstäbe, um Biomethan als einen festen und verlässlichen Bestandteil im heimischen Energiemix zu verankern - und zudem eine neue Unabhängigkeit von Importgas zu schaffen. Eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) prognostiziert für Biomethan bis 2030 einen Anteil von bis zu 10 Prozent des heutigen Erdgasverbrauchs.
Die Plieninger Anlage wurde von der RES Renewable Energy Systems GmbH, München, initiiert und konzipiert. Gemeinsam mit dem Maschinenring Ebersberg / München Ost e.V. wurde die Projektentwicklung vor Ort durchgeführt und ein umfassendes Ernteund Logistikkonzept entwickelt. Errichtet und betrieben wird sie von einem Fonds der Aufwind Schmack GmbH & Co. KG (Regensburg) in Zusammenarbeit mit RES. Technologielieferanten sind die Schwandorfer Schmack Biogas AG (Biogasgewinnung) sowie die Carbotech Engineering GmbH (Biogasaufbereitung) aus Essen. Das Investitionsvolumen beträgt ca. 9,8 Mio. Euro.
In Pliening wird das aus vergorener Biomasse gewonnene Biogas im Druckwechselverfahren zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereitet. Mit einer jährlichen Aufbereitungskapazität von etwa 3,9 Millionen Nm3 (Normkubikmeter) Biomethan ist diese Anlage derzeit auch die bayernweit größte. Sie hat eine Energieeinspeisekapazität von rund 40 Millionen kWh (Kilowattstunden), was einem jährlichen Erdgasverbrauch von rund 1.300 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Mit dem direkt in das Erdgasnetz der Stadtwerke München eingespeisten Biomethan betreibt E.ON Bayern in Poing und Puchheim zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), in denen das Biomethan dann verstromt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist und gleichzeitig die anfallende Wärme ganzjährig in ein Fernwärmenetz eingespeist wird. Mit beiden Partnern wurden langfristige Verträge abgeschlossen.
Zum Betrieb der Anlage werden jährlich mehr als 30.000 Tonnen Biomasse benötigt. Die Energiepflanzen werden auf ca. 500-550 Hektar Anbaufläche rund um Pliening von örtlichen Landwirten angebaut, für die sich dadurch eine zusätzliche Einnahmequelle erschließt.
Für die Beschaffung und Bereitstellung der Biomasse wurden langfristige Verträge mit der MR Agrokomm GmbH (Maschinenring Ebersberg) abgeschlossen, um die Erntelogistik und das Reststoffmanagement optimal zu betreiben: Denn das nach Abschluss des Gärprozesses verbleibende Pflanzensubstrat kommt als erstklassiges Düngemittel wieder auf den landwirtschaftlichen Flächen zum Einsatz. So entsteht ein geschlossener Kreislauf. Zudem ist die Energieerzeugung CO2-neutral, d.h. die Pflanzen binden die Menge an CO2 im Wachstumsprozess (Photosynthese), die anschließend bei der Nutzung des Biomethans wieder an die Atmosphäre abgegeben wird. Der jährliche CO2-Ausstoss wird bei dieser Anlagengröße auf diesem Wege um mehr als 6.000 Tonnen reduziert.
Die Pflanzen für das erste Produktionsjahr 2007 sind bereits angebaut und werden schrittweise in den neu errichteten Siloanlagen der Biomethananlage noch dieses Jahr eingelagert. Die Inbetriebnahme der Anlage mit Produktion von Biomethan erfolgt im Dezember 2006. (Quelle: presseportal.de)
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Energie
Das Biomethan steht - im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie - als so genannte stapelbare Energie kontinuierlich und über weite Entfernungen über die bestehenden Erdgasnetze zur Verfügung. Die Anlage in Pliening setzt somit neue Maßstäbe, um Biomethan als einen festen und verlässlichen Bestandteil im heimischen Energiemix zu verankern - und zudem eine neue Unabhängigkeit von Importgas zu schaffen. Eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) prognostiziert für Biomethan bis 2030 einen Anteil von bis zu 10 Prozent des heutigen Erdgasverbrauchs.
Die Plieninger Anlage wurde von der RES Renewable Energy Systems GmbH, München, initiiert und konzipiert. Gemeinsam mit dem Maschinenring Ebersberg / München Ost e.V. wurde die Projektentwicklung vor Ort durchgeführt und ein umfassendes Ernteund Logistikkonzept entwickelt. Errichtet und betrieben wird sie von einem Fonds der Aufwind Schmack GmbH & Co. KG (Regensburg) in Zusammenarbeit mit RES. Technologielieferanten sind die Schwandorfer Schmack Biogas AG (Biogasgewinnung) sowie die Carbotech Engineering GmbH (Biogasaufbereitung) aus Essen. Das Investitionsvolumen beträgt ca. 9,8 Mio. Euro.
In Pliening wird das aus vergorener Biomasse gewonnene Biogas im Druckwechselverfahren zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereitet. Mit einer jährlichen Aufbereitungskapazität von etwa 3,9 Millionen Nm3 (Normkubikmeter) Biomethan ist diese Anlage derzeit auch die bayernweit größte. Sie hat eine Energieeinspeisekapazität von rund 40 Millionen kWh (Kilowattstunden), was einem jährlichen Erdgasverbrauch von rund 1.300 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Mit dem direkt in das Erdgasnetz der Stadtwerke München eingespeisten Biomethan betreibt E.ON Bayern in Poing und Puchheim zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), in denen das Biomethan dann verstromt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist und gleichzeitig die anfallende Wärme ganzjährig in ein Fernwärmenetz eingespeist wird. Mit beiden Partnern wurden langfristige Verträge abgeschlossen.
Zum Betrieb der Anlage werden jährlich mehr als 30.000 Tonnen Biomasse benötigt. Die Energiepflanzen werden auf ca. 500-550 Hektar Anbaufläche rund um Pliening von örtlichen Landwirten angebaut, für die sich dadurch eine zusätzliche Einnahmequelle erschließt.
Für die Beschaffung und Bereitstellung der Biomasse wurden langfristige Verträge mit der MR Agrokomm GmbH (Maschinenring Ebersberg) abgeschlossen, um die Erntelogistik und das Reststoffmanagement optimal zu betreiben: Denn das nach Abschluss des Gärprozesses verbleibende Pflanzensubstrat kommt als erstklassiges Düngemittel wieder auf den landwirtschaftlichen Flächen zum Einsatz. So entsteht ein geschlossener Kreislauf. Zudem ist die Energieerzeugung CO2-neutral, d.h. die Pflanzen binden die Menge an CO2 im Wachstumsprozess (Photosynthese), die anschließend bei der Nutzung des Biomethans wieder an die Atmosphäre abgegeben wird. Der jährliche CO2-Ausstoss wird bei dieser Anlagengröße auf diesem Wege um mehr als 6.000 Tonnen reduziert.
Die Pflanzen für das erste Produktionsjahr 2007 sind bereits angebaut und werden schrittweise in den neu errichteten Siloanlagen der Biomethananlage noch dieses Jahr eingelagert. Die Inbetriebnahme der Anlage mit Produktion von Biomethan erfolgt im Dezember 2006. (Quelle: presseportal.de)
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