Transparenz und Härte

Der Baustoff für kühne Visionen: Luccon, ein neu entwickelter Betonwerkstoff, lässt das Licht selbst durch massive Wände dringen.
Foto: djd/HeidelbergCement AG
Foto: djd/HeidelbergCement AG
Auch wenn wir heute um die physikalischen Eigenschaften des Lichts als Welle und Energieform wissen: Von seiner spirituellen Faszination, die bereits die Baumeister der Gotik zu ihren kühnen Bauten inspirierte, hat das immaterielle Element nichts verloren.
Wahrscheinlich begeistert wären die Meister der spätmittelalterlichen Bauhütten von einem Material gewesen, das die Neuzeit erst jetzt hervorgebracht hat: Ein Betonwerkstoff namens Luccon (www.luccon.de ) lässt Licht durch massiv gebaute Wände dringen - ohne Fenster oder Glaselemente.
Das Geheimnis: Licht leitende Fasern
Ein geringer Anteil Licht leitende Fasern wird dem Beton bei seiner Herstellung beigemischt. Die Fasern beeinträchtigen seine Druckfestigkeit nicht, lassen das Licht aber annähernd verlustfrei selbst durch große Wandstärken passieren. Schattenrisse und Farben werden so "durch die Wand" sichtbar. In der Kombination aus Transparenz und Härte liegt die besondere Faszination des Baustoffs, die der Architekt Ingo Gast als "auf schwere Art leicht" beschreibt. Laut Gast wird das Material "als echt und authentisch wahrgenommen, es strahlt damit auch immaterielle Werte wie Ruhe, Ausgeglichenheit und Beständigkeit aus, die heute oft Mangelware sind."
Die Einsatzmöglichkeiten: fast unbegrenzt
"Wir sind selbst überrascht über die Vielfalt der Ideen, mit denen Architekten und Planer auf uns zukommen", berichtet Jürgen Halm, bei HeidelbergCement maßgeblich an der Entwicklung von Luccon beteiligt. Das Material könnte sich laut Architekt Gast "als Gadget-Baustoff der Ästheten" im Innenbereich in Privathäusern, aber auch im anspruchsvollen Ladenbau, in Praxen und Kanzleien als Raumteiler, Arbeitsplatte, Treppe oder Objektmöbel durchsetzen. Doch auch Projekte, deren Kühnheit den Visionen der mittelalterlichen Baumeister in nichts nachsteht, sind in Planung. So soll etwa die Orchard Road, Hauptverkehrsader des südostasiatischen Stadtstaates Singapur, auf mehreren Kilometern Länge mit Luccon-Elementen illuminiert werden und nachts sogar aus dem Weltraum - von Satelliten aus - sichtbar sein. Quelle: djd/pt
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