Wie kann mein Wasserverbrauch gesenkt werden?
Einige nützliche Hinweise zum Sparen von Wasser

Sonja Schmidt, Schülerin des Siegtal-Gymnasiums Eitorf macht sich Gedanken zum Thema Wassersparen
Es leben bereits eine halbe Milliarde Menschen mit Wasserknappheit, doch immer noch glauben jene, die es gewohnt sind frei über Wasser zu verfügen, dass es eine unbegrenzte Ressource sei. In Wahrheit können wir nur einen Prozent des Wasservorkommens auf der Welt nutzen. Um nicht nur den Geldbeutel, sondern auch unsere Umwelt und die Menschen vor dieser Gefahr lange zu bewahren, bietet sich die Einsparung des Wassers durch Veränderung des eigenen Verhaltens und die Anschaffung von wassersparender Technik im Garten und Haushalt an.
Der deutsche Bürger verbraucht täglich etwa 130 Liter Wasser. Wie man es effektiv sparen kann wird am Beispiel von Ernst Mustermann beschrieben.
Wenn Herr Mustermann nun Wasser sparen will hat eine Verhaltensänderung höchste Priorität, denn oft ist es der eigene Leichtsinn, der viele Liter ungebrauchtes Wasser in den Abfluss spült.
Im Bad Wasser zu sparen ist leicht umgesetzt, wenn Herr Mustermann zum Beispiel beim Zähneputzen einen Zahnputzbecher nutzt. Ähnlich ist es beim Rasieren, denn durch das Auffangen von etwas Wasser im Waschbecken spart er das Wasser ein, was normalerweise durchfließen würde. Auch beim Händewaschen ist es wichtig, zwischendurch den Wasserhahn auszustellen. Denn beim Einseifen kann der eine oder andere Liter verloren gehen.
Dass er statt zu baden duschen sollte, kann für ihn eine ungewohnte Umstellung sein. Doch es lohnt sich, denn eine Dusche kann bis zu zwei Drittel weniger Wasser verbrauchen, als es bei einem Bad benötigt wird. Das sind dann 50 Liter statt der 150 m³ Wannenvolumen. Natürlich hängt das von der Zeit ab, die Herr Mustermann unter der Dusche verbringt. Auch hier sollte beim Einseifen der Wasserhahn ausgestellt werden.
Scheint eine Umstellung nicht möglich, kann Herr Mustermann sich auch eine Körperwanne anschaffen. Durch ihre wassersparende Form können etwa 15-25 Liter eingespart werden. Allerdings ist das volle Ausmaß des Wassersparens dann nicht erfüllt. Ebenso wichtig ist das Reparieren von Lecks. Durch undichte Wasserhähne und -leitungen, sowie defekte Stempeldichtungen in Spülkästen der Toiletten können etwa 10.000 Liter jährlich ungenutzt aus den undichten Stellen tropfen.
Nun zu Herr Mustermanns Möglichkeiten des Wassersparens in Bad, Küche und Garten. Normalerweise fließen etwa 15 Liter Wasser aus einem Duschkopf. Mittlerweile gibt es ein breites Spektrum an Angeboten von Duschsparköpfen für die in etwa 15 bis 30 Euro ausgegeben werden können. Diese sparen durch die Hinzugabe von Luft bis zu 50 Prozent des Wassers ein. Es fließen also nur 7,5 Liter pro Minute heraus.
Ein Mengenregler sollte nicht zusätzlich zu einem Duschsparkopf benutzt werden. Diese begrenzen den Wasserdurchfluss unabhängig von dem Fließdruck auf 10 oder 12 Liter in der Minute und auf keinen Fall sollte er bei einem drucklosen Wasserspeicher eingebaut werden. Herr Mustermann sollte beim Kauf er kann mit etwa 10 Euro rechnen darauf achten, dass er einen Durchlauferhitzer hat.
Perlstrahler, auch bekannt unter dem Namen Asquaclic, haben die selbe Technik, wie der Duschsparkopf. Von 12 Litern verbrauchtem Wasser pro Minute können 50 Prozent eingespart werden. Vorteile hier sind die niedrigen Anschaffungskosten, die einfache Montage und dass für Herrn Mustermann kein Komfortverlust entsteht.
Bei einem Einhebelmischer sollte er darauf achten, dass dieser energiesparend Wasser zapft. Das heißt, dass erst warmes Wasser fließt, wenn der Hebel ganz nach links gedreht wurde. Toiletten kann er durch eine Toilettenspülstopptaste, die 3-5 Liter der eigentlichen 9 Liter Spülung spart, ausrüsten. Als Spülwasser kann auch Regenwasser dienen, dadurch wird das kostbare Trinkwasser nicht verschwendet.
Bei Geschirrspülern und Waschmaschinen kann die volle Auslastung der Geschirr- und Wäschekapazitäten, sowie Sparprogramme, Nutzung von Regenwasser und das Beachten von Wasser- und Energieverbrauch beim Kauf einige gute Sparmöglichkeiten bieten.
Im Garten kann Herr Mustermann folgendes beachten: Blumen gießen und Rasen sprengen wenn überhaupt nur mit Regenwasser, das in Regentonnen gesammelt wurde. Mulchen, ein paar Halme Gras oder Unkraut können vor Verdunstung des Wassers schützen. Außerdem ist die beste Zeit zum Bewässern seines Gartens der Morgen, da bei der Bewässerung spät abends die Pilzanfälligkeit der Pflanzen zunimmt.
Zusätzlich sollte Ernst Mustermann sein Auto nur in Waschanlagen säubern lassen. Dort achtet er auf den blauen Umweltengel, der nur ausgezeichnet wird, wenn diese Anlage das Wasser mehrfach benutzt. Da Rohre verstopfen könnten, sollte er niemals Abfälle in die Toilette geben, denn die Säuberung der Rohre ist sehr teuer. Wenn Ernst Mustermann sein Wasser in Zukunft weniger erwärmt, kann er Strom, Gas oder Öl sparen, was wiederum den CO2 Ausstoß verringert.
Bei den Sparmaßnahmen im Bereich Bad gibt es allerdings einige Bedenken, denn durch die weniger bewegten Wassermassen in den Rohren können sich schädliche Keime entwickeln. Diese Keime sind durch den geringen Wasserverbrauch schwer heraus zu spülen. Ablagerungen durch den geringen Abfluss in die Abwasserkanäle können faulen und sich zu Säuren entwickeln, die dann die Rohre beschädigen. Es bleibt also nicht aus doch noch ab und zu die Abwasserleitung kräftig durchzuspülen.
Rechnen wir nun nach, in wie weit Ernst Mustermann seinen Wasserverbrauch bestenfalls reduzieren konnte. Die WC-Spülung und das Wäschewaschen können gefiltertes und gesäubertes Regenwasser nutzen. Dadurch fallen bereits etwa 42 Liter der WC-Spülung weg, sowie 18 Liter Wasser zum Wäschewaschen. Es folgt die Körperpflege, das Duschen und Baden. Von den ursprünglichen 47 Litern Wasser sind nur noch 37,5 Liter übrig, wenn wir davon ausgehen, dass Herr Mustermann etwa 5 Minuten lang duscht. Der Wasserverbrauch beim Kochen, Trinken, Geschirrspülen und Reinigen ist nicht vermeidbar, wobei Herr Mustermann natürlich immer darauf achten sollte nicht allzu verschwenderisch zu sein. Neben der Gartenbewässerung, die ebenfalls durch Regenwasser geschehen kann, bleiben nun in etwa 55,5 Liter Wasser, die täglich verbraucht werden. Das ist weniger als die Hälfte des Verbrauchs, den Herr Mustermann vorher hatte.