Leichte Platten fest gemacht
Richtige Dübelwahl im Trocken- und Dachausbau

Der Trockenausbau bietet viele Vorteile. Das vorhandene Raumangebot kann flexibel genutzt werden, Trocknungszeiten entfallen und die Installation der Gebäudetechnik lässt sich schnell und kostengünstig ausführen. Wie aber können auch die Unterkonstruktionen sicher verankert und schwere Gegenstände an den Leichtbauplatten befestigt werden?
Bei der Wahl der Befestigungsmittel für die Unterkonstruktion ist neben dem Gewicht der Konstruktion, der Beplankung und des Füllmaterials vor allem der Baustoff entscheidend. Unproblematisch ist die Befestigung in Beton und Vollstein. In diesen Baustoffen empfehlen sich vor allem Nageldübel aus Kunststoff oder ein Nagelanker. Das einfache Einschlagen des Befestigungslements spart vor allem bei der Serienmontage deutlich Zeit. Der Nageldübel kann zudem nach dem Einschlagen nachträglich mit einer Kreuzschlitz-Aufnahme justiert oder demontiert werden.

Der fischer Universaldübel UX ist aus Nylon gefertigt und verknotet sich hinter der Gipskartonplatte. Bilder: Fischer
Aber bereits im Mauerwerk aus Loch-, Kammer- und Hohlblocksteinen erlebt man oft unliebsame Überraschungen. Besonders problematisch wird die Befestigung in Altbauten oder historischem Gemäuer. Dann bieten sich Langschaftdübel wie der Universal-Rahmendübel FUR an. In Lochbaustoffen erzeugen die Lamellen des Dübels Spreizkräfte am Steinsteig und verzahnen im Hohlraum. Diese Dübel sind natürlich auch für Vollbaustoffe geeignet.
Unabhängig vom Baustoff sind bei der Befestigung der Unterkonstruktionen ist der Abstand zwischen den Befestigungspunkten zu beachten: bei Boden- und Deckenanschluss maximal 70 cm, bei Wandanschluss maximal 100 cm.

Der für einen Kunststoffdübel auf den ersten Blick ungewöhnliche konstruktive Aufbau garantiert die Leistungswerte (10 bis 30 kg) und die hohe Montagesicherheit des fischer Plattendübels PD. Beim Eindrehen der Schraube in den Dübel bricht der vordere Konus an definierten Bruchstellen ab und wird in die Dübelhülse gezogen, die dadurch aufspreizt. In Plattenbaustoffen wirkt er durch Formschluss und Verdrängung. Fotos: Fischer
Da es derzeit für die Befestigung in Trockenbauelementen keine Dübel mit Zulassung gibt, ist bei der Auswahl der Dübel vor allem auf die Herstellerangaben zu achten. Dabei sind die entsprechenden Sicherheitsfaktoren zwischen 3 und 5, abhängig vom Untergrund und dem Funktionsprinzip, berücksichtigt.
In den meisten Fällen genügen Hohlraumdübel aus hochwertigem Kunststoff. Nylon zeichnet sich durch hohe chemische und thermische Beständigkeit, enorme Dauerbelastbarkeit und gute Alterungsbeständigkeit aus ideal für eine sichere Verankerung. Abhängig von Durchmesser und Wandstärke empfiehlt fischer Gebrauchslasten von 8 bis 25 kg.

Für die schnelle Montage von leichten Gegenständen allerdings ausschließlich an Gipskarton-Platten gibt es den Gipskartondübel GK (7 bis 11 kg). Er gehört nicht zu den klassischen Hohlraumbefestigungen, denn er verspreizt nicht hinter der Wand, sondern er findet seinen Halt direkt im Baustoff durch Formschluss. Sein Vorteil: Ohne Vorbohren kann dieser Dübel wie eine überdimensionale Schraube mit einem Akku- oder Elektroschrauber in die Wandplatte eingedreht werden.
Hohlraum-Dübel werden mit metrischen Schrauben verarbeitet und sind so konstruiert, dass sie sich beim Anziehen hinter der Wand sternförmig auseinanderfalten und großflächig abstützen. Mit Hilfe einer Montagezange lassen sie sich besonders schnell und Kräfte schonend setzen.

Dazu wird der Schraubenkopf des Dübels in die Aufnahme der Zange gesteckt und dann der Dübel ins Bohrloch geschoben. Beim Zusammendrücken der Zange falten die Stege des Dübels hinter der Platte auf. Bei Bedarf kann die Schraube danach auch entfernt werden, um sie durch den Montagegegenstand in den Dübel zu drehen. Einmal gesetzt, bleiben Hohlraum-Metalldübel in ihrer Position.

An abgehängten Decken oder an Hohldecken helfen Speziallösungen, um beispielsweise die Halogenstrahler mit Transformatoren sicher fest zu machen. Kipp- oder Klappdübel (10 bis 50 kg) bestehen aus einer dünnen Gewindestange und Flügeln, die durch das Bohrloch hindurch geschoben werden. Im dahinter liegenden Hohlraum klappen die Flügel auf. Beim Anschrauben wird die Lampenhalterung an der Decke festgezogen.
Schwerere Wandlasten erfordern allerdings besondere Maßnahmen. Bei Wand- und Deckenverkleidungen auf massivem Untergrund kann die Verankerung mit langen Rahmendübeln auch im massiven Untergrund hinter der Gipskarton-Verkleidung erfolgen. Müssen schwere Gegenstände wie ein Küchenhängeschrank an Leichtbauplatten befestigt werden, empfiehlt sich eine einfache aber wirksame Hilfskonstruktion: Eine mehrfach angedübelte Trägerschiene aus Holz oder Metall ermöglicht es, die aufzunehmende Last großflächig zu verteilen.

Für mittlere Lasten eignet sich der fischer Hohlraum-Dübel HM (15 bis 40 kg) aus Metall. Bilder: Fischer
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