Frühling in letzter Minute: Noch ist Zeit für Blumenzwiebeln
Die Natur als Ingenieur

Zwiebeln sind Meisterstücke der Natur. Sie enthalten schon die Anlagen für die fertige Pflanze und sie haben die Nährstoffe gespeichert, die die Zwiebelblumen für ihr Wachstum benötigen. (Querschnitt Hyazinthenzwiebel) Foto: IZB
Nussschalen, Eierschalen, die menschliche Haut, die Rinde eines Baumes und Blumenzwiebeln haben mehr gemeinsam, als auf den ersten Blick deutlich wird. Sie sind zwar optisch äußerst unterschiedlich, doch es gibt einen Aspekt, der sie verbindet: Es sind ausgeklügelte Verpackungen, entwickelt von Mutter Natur mit der Aufgabe, das Innenleben optimal zu schützen. So überdauern Nüsse im Erdboden, bis die Zeit zur Keimung günstig ist; die Haut des Mensch hält Krankheitserreger ab und die Rinde schützt Bäume vor den Einflüssen der Witterung und vor Schädlingen. Die Eierschale ist eine einzigartige Schutzhülle, die einerseits fest genug ist, um den Vogelembryo zu schützen, andererseits aber auch so zerbrechlich, dass ein Küken sie aus eigener Kraft knacken kann. Sie ist eine Meisterleistung der Evolution, die schon von den Dinosauriern genutzt wurde.
Frühstarter
Auch die Blumenzwiebel ist ein Meisterwerk der Natur: Sie enthält bereits die Anlagen für die fertige Pflanze und in ihr sind alle Nährstoffe gespeichert, die die Zwiebelblume für ihr Wachstum benötigt. Das Powerpaket Blumenzwiebel ist dadurch in der Lage, eine Nische zu nutzen. Weil sich Stiel, Blätter und Blüten schon vorbereitet in der Zwiebel befinden, ist die Wachstumsphase für Zwiebelblumen relativ kurz. Die im Herbst gepflanzten Zwiebeln wie Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen und Hyazinthen können sich schon früh im nächsten Jahr entwickeln und haben dadurch einen Vorsprung: Sie vermeiden die Konkurrenz mit vielen anderen Pflanzen, die später austreiben. Die im Frühling blühenden Zwiebeln müssen im Herbst in die Erde, denn sie benötigen Zeit zur Wurzelbildung und sie brauchen den winterlichen Kältereiz zu ihrer optimalen Entwicklung im Frühjahr.

Zwiebeln sind ein Versprechen: Im Herbst gepflanzt, garantieren sie einen fröhlich-bunten Frühling. (Tulipa, Hyacinthus und Allium) Foto IZB
Gut verpackt!
Zwiebeln sind von einer dünnen äußeren Schale oder Haut umgeben, die vor Austrocknung und vor Verletzungen schützt. Allerdings gibt es Unterschiede. Bei manchen Zwiebeln wie z.B. beim Schneeglöckchen ist sie relativ dünn, bei Tulpen hingegen ist es eine recht glatte und feste Schale, die eine längere Lagerung ermöglicht. Wichtig für eine spätere gute Entwicklung ist, dass die Zwiebeln kühl, trocken und an einer gut belüfteten Stelle gelagert werden, wenn man sie nicht sofort nach dem Kauf pflanzt. Dann können Tulpenzwiebeln gut im November und sogar noch im Dezember in die Erde, sofern sie frostfrei ist. Auch andere Blumenzwiebeln, die nicht gleich zu Beginn des Frühlings blühen, können im November noch gepflanzt werden und tragen dazu bei, dass der Frühling bunt wird, z.B. Hyazinthen, Zierlauch und Präriekerzen.

Tulpen gehören zum Frühling einfach dazu. Foto: IBZ
Ein schlauer Kopf pflanzt in den Topf
Wenn das Wetter zu nass oder zu kalt ist, um im Garten aktiv zu werden, ist das Bepflanzen von Gefäßen vor der Witterung geschützt in der Garage oder unter einem Vordach eine gute Alternative. Dies bietet auch größere Flexibilität im nächsten Jahr: Die mit Zwiebeln bepflanzten Töpfe kann man im Frühjahr in Gartenbereiche stellen, in denen noch keine Pflanzen blühen und für die mehr Farbe gewünscht wird. Sie können auch für die Dauer der Blüte in den Garten gepflanzt werden. Wichtig ist, dass die Gefäße Löcher im Boden haben, denn ein guter Wasserabfluss muss gewährleistet sein, damit die Zwiebeln nicht faulen. Ein später Pflanztermin bietet den Vorteil, dass die Spätsommerblüher mittlerweile verblüht sind und deren Gefäße für die Winter- oder Frühjahrsbepflanzung genutzt werden können. Auch der Garten profitiert von einer späten Bepflanzung: Nach dem herbstlichen Laubfall zeigt er sich so, wie er auch zeitig im nächsten Frühjahr aussehen wird relativ kahl und ohne leuchtende Farben. Jetzt wird deutlich, an welchen Stellen Zwiebelblumen zu Beginn der nächsten Gartensaison am effektvollsten sind.

Zwiebelblumen bieten viel Raum für die eigene Handschrift zahlreiche Sorten eignen sich ausgezeichnet für Pflanzgefäße, die je nach Lust und Laune gestaltet werden können. Foto: IZB
Qualitätsmerkmale
Ob es sich um gesunde Zwiebeln handelt, die auch noch spät im Herbst gepflanzt werden können, sieht man an ihrem äußeren Erscheinungsbild: Sie sollten nicht ausgetrocknet sein und keine Flecken oder Beschädigungen aufweisen. Falls sich die braune, weiße oder violette Haut bzw. Schale von den Zwiebeln löst, ist das kein schlechtes Zeichen, solange sich die Zwiebeln noch fest und frisch anfühlen. Wer das berücksichtigt, kann auch jetzt noch die Grundlage für einen blütenreichen und farbenfrohen Frühling schaffen im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon. (Quelle: IZB)
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